Game of Thrones
Walder
Walder Frey hat an die hundert lebende Nachkommen. „Manche davon heißen Walder oder Walda“, wie er selbst wenig begeistert sagt, „weil die Eltern denken, sie werden dann meine Lieblinge.“ Bei so viel Doppelung ist die Verwechslungsgefahr natürlich hoch, und am Ende sind alle nur noch „der große Walder“, „der kleine Walder“, „die fette Walda“, und so weiter.
– 0 / 5. Immer mit einem Zusatz- oder Spitznamen gerufen zu werden, weil der Name alleine nicht eindeutig ist, nervt gewaltig. Erst recht, wenn man sogar im familiären Umfeld den Nachnamen dazusagen muss, wie beim unehelichen Sohn Walder Rivers. Und nach den ersten paar Dutzend Walders und Waldas hält sich auch die Begeisterung des Geehrten in Grenzen.
Barra
Barra kommt in einem Bordell zur Welt und ihre Mutter ist sich sicher, dass nur der König höchstpersönlich, Robert Baratheon, der zugehörige Vater sein kann. Um die royale Abstammung ihrer Tochter zu betonen und vielleicht auch, um sich weiterhin die Sympathie Roberts zu sichern, macht die Mutter dessen Nachnamen kurzerhand zu einem Vornamen.
– 4 / 5. In der Regel bekommen Kinder nur den Nachnamen eines Elternteils. Dass der andere Name trotzdem nicht verloren gehen soll, ist nachvollziehbar. In einigen Ländern gibt es auch schon den Trend dazu, diesen Nachnamen oder eine Abwandlung davon als Vornamen an zweiter oder dritter Stelle weiterzugeben. In Deutschland lässt die Gesetzeslage das momentan allerdings nicht zu – es sei denn natürlich, der Nachname ist zufällig ein zugelassener Vorname. Außerdem sollte vorher ausgeschlossen werden, dass sich der Nachname des Kindes doch noch ändert (etwa durch Heirat der Eltern), sonst könnte das Kind mit einem Namen wie Reinhard Reinhard oder Michelle Michel enden. Dass Barra einmal zu Barra Baratheon würde, dafür standen die Chancen aber von Anfang an eher gering.
Brandon
In der Familie von Bran, der eigentlich Brandon heißt, gab es schon viele Brandons vor ihm. Die Tradition geht wohl auf den legendären „Brandon der Erbauer“ zurück, der Brans Heimatstadt Winterfell errichtet hat. Unter anderem trugen ein Onkel und mehrere Vorfahren von Bran den Namen Brandon.
– 2 / 5. Das ist die „da-kann-man-nix-falsch-machen“-Variante. Verwechslungsgefahr besteht zwar nicht, wenn der Name nur alle ein bis zwei Generationen einmal vergeben wird, trotzdem wirkt er etwas lieblos und uninspiriert gewählt. Wer könnte schon sagen, ob Bran nun wirklich zu Ehren seines verstorbenen Onkels benannt wurde, oder ob er einfach den Standard-Namen der Familie Stark bekommen hat?
Rhaego
Die gleichen Namen in jeder Generation wieder zu verwenden, ist bei den Targaryens Tradition. Auch Danaerys beschließt, ihren Sohn nach ihrem Bruder Rhaegar zu benennen. Da der Vater aber vom Volk der Dothraki ist und der Junge dort aufwachsen wird, passt sie den Namen klanglich an die auf -o endenden Männernamen der Dothraki an.
– 5 / 5. Wenn man eine besondere Person ehren möchte, sollte man nicht davor zurückschrecken, den Namen gegebenenfalls anzupassen oder abzuwandeln. Ein Grund dafür kann sein, einen „alte-Leute-Namen“ moderner zu gestalten zu wollen – Henrik statt Heinrich, Lisa statt Elisabeth – oder ihn eben wie hier an eine andere Sprache und (Namens-)Kultur anzupassen – André statt Andreas, Maryann statt Marianne, Rhaego statt Rhaegar.