negativer Schwangerschaftstest

Mein Browser denkt, ich wäre schwanger

(und meine Kollegen vermutlich auch)

Das kommt davon, wenn man ständig in Vornamenforen rumhängt, nach Bedeutungen und Häufigkeiten googelt und mittags in der Kantine schlagartig Interesse zeigt, wenn ein Kollege erwähnt, die Schwägerin der Cousine seines Stiefbruders sei Mutter geworden. Dann bekommt man nun mal unweigerlich Facebook-Babybedarf-Tauschgruppen vorgeschlagen, Werbung für Umstandsmode angezeigt und von den Kollegen am Mittagstisch irritierte Blicke zugeworfen.

Mein Hobby wirkt auf andere oft befremdlich. Und ich mache mir da nichts vor: Ich weiß genau, woran das liegt. Vornamen sind für die meisten Menschen einfach untrennbar mit Schwangerschaft und Babys verbunden. Vorname.com ist mit Babybildern dekoriert, Nameberry.com auch, mal ehrlich: Vornamen, Babynamen, das sind im Grunde ja Synonyme.

Also wirklich. Haben etwa nur Babys Vornamen?

Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass nur Babys einen Vornamen *bekommen*. Bei der Geburt wird jeder mit einem – oder mehreren – Vornamen versorgt, also gibt es keinen Grund, später noch darüber nachzudenken.

Stimmt’s?
Stimmt nicht.

Denn gibt es viele Gründe, den eigenen Namen zu ändern. Nicht nur für Menschen, die sich mit ihrem angeborenen Geschlecht – und dem bei der Geburt erhaltenen, vermutlich geschlechtsspezifischen Namen – nicht identifizieren können. Auch eine neue Weltanschauung kann den Vornamen unpassend erscheinen lassen. Ich jedenfalls wollte als Moslem nicht Christian heißen – und als Atheist nicht Mohammed. Das mag jetzt vielleicht weit hergeholt klingen. Aber es geht ja auch viel alltäglicher: Ein Umzug, ein anderes Land, eine andere Sprache.

Die Niederländerin Joke wird mit ihrem Namen (einer Koseform von Johanna) in England nicht glücklich werden. Anne wird sich bei ihrem Türkeiurlaub wundern, warum der ganze Spielplatz ihren Namen zu kennen scheint – „Mama“ heißt auf Türkisch nämlich genau so: Anne. Und Chinesen mit dem Namensbestandteil Xi ärgern sich, wenn ihr Name wiederholt als „11“ gelesen wird.

Sind Joke, Anne und Xi deswegen schlechte Namen? Nein. Haben ihre Eltern einen Fehler gemacht, als sie die Namen gewählt haben? Ganz bestimmt nicht. Sie konnten schließlich nicht wissen, wohin das Leben ihre Kinder – und deren Vornamen – einmal führen würde. Ebenso wenig, wie die Eltern von Melitta Mann bei deren Geburt noch nichts von der gleichlautenden Werbefigur wissen konnten.

Ich könnte noch stundenlang solche Beispiele aufzählen. Und selbst dann hätte ich nur einen winzigen Bruchteil dessen erfasst, was die wunderbare Welt der Vornamen zu bieten hat. Da gibt es auch noch den Einfluss von Popkultur auf die Namenswahl (Arya war 2014 in den USA der am schnellsten wachsende Mädchenname), Vorurteile über Vornamen (fast wäre „Alphakevin“ 2015 Jugendwort des Jahres geworden) und kuriose Trends aus Übersee (Michael und James gelten in den USA inzwischen als unisex). Es gilt die lieben Promis zu beobachten (Jamie Oliver hat eine Daisy, eine Poppy, eine Petal, einen Buddy Bear und wird wieder Vater) und Voraussagen für die Zukunft zu treffen (in Großbritannien kann man regelmäßig auf die Namen der ungeborenen Prinzen und Prinzessinnen wetten). Einen hohen Unterhaltungswert haben auch immer die Grenze zwischen erlaubt und verboten (ich darf in Deutschland nicht Pepsi-Cola heißen, Pepsi-Carola aber schon) oder unfreiwillig komische Kombinationen mit dem Nachnamen (Gibt es hier eine Frau Grube mit Vornamen Claire?)

Von all diesen Dingen versteht mein Browser nichts. Aber das macht nichts. Die Kollegen verstehen es (oder tun zumindest höflich so, als würde sie es verstehen). Und für alle anderen Probleme gibt es Werbeblocker.

veröffentlicht von

Wanda

am

Kommentare

testredaktion

schrieb am Fr, 09/21/2018 - 22:18 um xy Uhr
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Maike

schrieb am Sa, 09/22/2018 - 23:05 um xy Uhr
Schwabbellababbel.

Maike

schrieb am Sa, 09/22/2018 - 23:12 um xy Uhr
Schwabbelbabbelzweiladaddel.

Whoopwhoop.

Schwummspummpslummps.