Eine Chemielehrerin nennt ihre Tochter Ester. „Na und?“, werden sich jetzt viele fragen. Zugegeben es handelt sich dabei um eine seltene Schreibweise des persischen Namens Esther, der so viel wie „Stern“ bedeutet, aber eigentlich kann man doch nicht meckern.
Ich sage indes, da hat sich die Kollegin bei der Namenswahl von ihrem Beruf inspirieren lassen. Als Ester wird in der Chemie eine Stoffgruppe von organischen Verbindungen bezeichnet, die unter Wasserabspaltung aus der Reaktion einer Sauerstoffsäure und eines Alkohols bzw. Phenols hervorgegangen sind. Am bekanntesten sind die Carbonsäureester, die uns im Alltag in Form verschiedener Duft- und Aromastoffe oder als Wachse und Fette begegnen. Der Wirkstoff von Aspirin, eines der meist verkauften Medikamente weltweit, gehört ebenso zu den Estern. Überhaupt spielen Ester tagtäglich eine wichtige Rolle in unserem Leben (wenn auch meist unbewusst).