Das Weiße Haus

First Kids

Warum Donald Trump mit den Namen seiner Kinder vorgesorgt hat

Heute Nacht wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Noch ist nicht klar, wer in den nächsten Wochen in die Hausnummer 1600 der Pennsylvania Avenue ziehen wird. In jedem Fall müssen jedoch die Obamas ihre Umzugskisten packen und das Haus verlassen, in dem ihre zwei Töchter aufwuchsen.

Malia und Sasha Obama sind zwei von knapp 20 Kindern, die einen Teil ihrer Kindheit in der obersten Etage des Weißen Hauses verbrachten.

Uns interessiert natürlich was für Vornamen die „First Kids“ hatten. Welche Besonderheiten gab es und welchen Einfluss auf die Beliebtheit eines Namens haben eigentlich die Kinder der Präsidenten?

Beginnen wir direkt bei Malia und Sasha Obama. Als die beiden ins Weiße Haus zogen, waren sie zehn und sieben Jahre halt. Ihre Vornamen gehören zu den ungewöhnlichsten die je ein Präsident für seine Kinder wählte. Malia wurde 1998 geboren, in diesem Jahr lag ihr Vorname nicht einmal unter den 600 beliebtesten Vornamen in den USA. Den Peak an Beliebheit erlebte Malia im Jahr 2009 mit Platz 191. Dies war also genau in dem Jahr, in dem Barack Obama Präsident wurde und Malias Name sicher oft in den Medien auftauchte. Vor dem Wahlkampf lag der Name noch gut 200 Plätze weiter hinten.
Ihre Schwester Natasha ist unter der Kurzform ihres Namens „Sasha“ bekannt. Auch hier wählten die Obamas im Jahr 2001 einen eher seltenen Vornamen. Die Kurzform Sasha machte im Jahr 2009 ebenfalls einen größeren Sprung von etwa 100 Plätzen und erlebte damit nach seinem Höhepunkt Ende der 80er Jahre ein kleines Comeback.
Beide Namen nahmen ab dem Wahljahr 2009 jedoch wieder an Beliebtheit ab.

Bill und Hillary Clintons Tochter Chelsea war bereits 17, als ihr Vater Präsident wurde. In ihrem Geburtsjahr 1980 wählten ihre Eltern einen nicht sehr verbreiteten Namen (Platz 412), der jedoch bereits in den nächsten Jahren an Beliebtheit gewann. Seinen Höhepunkt erreichte der Name Chelsea im Jahr 1992. Dies sollte das erste Jahr des Wahlkampfes von Bill Clinton gewesen sein. Eventuell hatte Chelsea Clinton also zumindest einen geringen Effekt auf die Vergabe ihres Namens im Rest des Landes. Bei einem Namen der zu diesem Zeitpunkt aber bereits in den Top 20 zu finden war, ist dies nur schwer zu beurteilen.

Jimmy Carter und seine Frau griffen 1967 für ihre Tochter zu dem sehr beliebten Namen Amy (Platz 6). In den nächsten Jahren stieg der Name beinahe an die Spitze der Beliebtheitslisten, jedoch sank er mit Beginn Carters Präsidentschaft und es lässt sich kein Effekt von seiner Tochter auf die Vergabe ihres Vornamens erkennen.

Die Kennedys wählten für ihre einzige Tochter den zeitlosen Vornamen Caroline, der zu ihrer Geburt 1957 auf Platz 253 lag. Einen vorübergehenden Höhepunkt erreichte er mit Platz 177 im Jahr 1961, in dem die vierjährige Caroline Kennedy ins Weiße Haus zog. Über Caroline Kennedy schrieb Neil Diamond übrigens den Song „Sweet Caroline“.
John F. Kennedy benannte seinen Sohn 1960 wie übrigens beinahe jeder der Präsidenten, die einen Sohn im Weißen Haus aufzogen, nach sich selbst. Der Name war bereits zu diesem Zeitpunkt in der Top 5, so dass schwer zu sagen ist, ob John F. Kennedy und sein Sohn einen Einfluss auf die Beliebtheit des Namens hatten. Den niedrigsten Rang in den Beliebtheitslisten erreichte John übrigens 2012 mit Platz 28. In den letzten 115 Jahren war John somit immer (!) in den Top 30.

William Howard Taft benannte seinen Sohn wohl nach seinem Bruder. So wurde dieser im Jahr 1897 Charles Phelps Taft II. Leider gibt es aus den Jahren vor 1900 keine Daten mehr, jedoch war der Vorname Charles zu damaliger Zeit sehr beliebt (Platz 5 im Jahr 1900) und konnte in den Jahren der Präsidentschaft Tafts keine weiteren Plätze gut machen.

Theodore Roosevelt zog fünf seiner Kinder im Weißen Haus groß. Während seine beiden ältesten Kinder mit Alice und Theodore auch für uns recht bekannte Namen tragen, sind die Namen der jüngeren Kinder recht interessant. So trug sein Drittältester den Namen Kermit, den man sich hier kaum an einem Kind vorstellen könnte. Die drei jüngsten Kinder trugen mit Ethel, Archibald und Quentin zwar weniger bekannte Namen, die aber immerhin keine Assoziationen zu den Muppets zulassen.

Die ersten Kinder, die mit ihren Eltern in das Weiße Haus zogen, waren 1869 Nellie und Jesse Grant. Nellie wurde 1855 geboren und hieß eigentlich Ellen, Jesse wurde 1858 geboren. Beide Namen können in den USA wohl als zeitlos bezeichnet werden.

Ob in den nächsten Wochen ein neues Kind in das Weiße Haus einzieht, werden wir morgen erfahren. Sollte Hillary Clinton die Wahl gewinnen, werden nur ihre beiden Enkelkinder Charlotte und Aiden ab und zu in den Fluren spielen. Donald Trump würde mit seinem Sohn Barron ein weiteres Kind zur Reihe der First Kids hinzufügen, die einen Teil ihrer Kindheit im berühmtesten Haus der Welt verbrachten. Er wäre der erste Junge seit John F. Kennedy Junior. Mit den Namen seiner Kinder hat Donald Trump auf jeden Fall schon mal für das Weiße Haus vorgesorgt. Wie bereits 28 Präsidenten vor ihm (nur 35 hatten Söhne) gab er an einen seiner Söhne den eigenen Namen weiter. Ob Donald Trump Junior ein Omen für die Wahlergebnisse ist, werden wir dann morgen früh sehen.

veröffentlicht von

Dhana

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